Langsam wird es herbstlich - vegane Kürbisschnecken
Wie mich dieses leuchtende Orange letztens angelacht hat, als ich beim Einkaufen war! Die ersten Kürbisse…
Ich mag sie einfach so gern. Kürbissuppe könnte ich im Herbst problemlos jeden Tag essen.
Daher wird das süße Kürbisrezept von diesen veganen Schnecken wahrscheinlich auch nicht das einzige hier bleiben. Ok, es kommt ein bisschen darauf an, wie lange unser Baby noch vor hat, im Bauch zu bleiben 🙂 Wenn er oder sie dann da ist, wird wahrscheinlich fürs erste nix mehr gebacken. Aber nächstes Jahr gibt es ja auch wieder Kürbis und dann habe ich noch zwei kleine helfende Hände, die mitmatschen!
Saftiger Hefeteig mit leuchtender Farbe und cremiger Füllung
Bei diesen veganen Hefeschnecken habe ich mich von den französischen Rosinenschnecken inspirieren lassen. Schon während und auch nach meiner Konditor-Lehre habe ich in einer französischen Pâtisserie in München gearbeitet und ich war verrückt nach den Hefeschnecken, die wir dort gemacht haben. Die bestanden aus einem tollen Brioche-Teig und waren gefüllt mit Vanillepudding und vielen Rumrosinen. Mehr war es gar nicht. Aber die simplen Dinge sind ja bekanntlich oft die, die am glücklichsten machen.
Im Prinzip sind meine veganen Kürbisschnecken das Gleiche, nur dass im Hefeteig viel Kürbispüree eingearbeitet ist, was ihn saftig und aromatisch macht, und noch drei wichtige Gewürze.
Kardamom - Vanille - Zimt
Sind das Gewürz-Dreamteam, das die veganen Kürbisschnecken perfekt abrundet.
Der Kardamom ist im Teig, und zwar nicht zu wenig. Er passt super allgemein zum Hefeteig (man denke an die schwedischen Zimt-Knoten, die hauptsächlich köstlich nach Kardamom schmecken…) und auch zum Kürbis.
Die Vanille gibt der Creme neben Mandeln die Hauptgeschmacksnote.
Der Zimt befindet sich in Form einer dicken karamelligen Zuckerschicht auf den Schnecken und vermittelt sofort beim Reinbeißen dieses wohlige Gefühl, das einen einfach bei allem Zimtigen überkommt.
Backen mit Vorbereitung
Für das Kürbisschnecken-Rezept braucht es ein bisschen Vorbereitung. Ich habe den Hefeteig wieder mit meinem geliebten Poolish als Vorteig bereitet. Ich liebe einfach den intensiven Geschmack, den er den Backwaren gibt und die tolle rösche Kruste.
Dieser Vorteig ist sehr weich. Er wird Tags zuvor angerührt und ruht dann über Nacht im Kühlschrank.
Außerdem habe ich die Vanillecreme am Vortag gekocht. Wenn sie schön fest werden kann, ist sie gut zu verarbeiten.
Die Rumrosinen gehören ebenfalls im Voraus eingeweicht, damit sich die kleinen Freunde richtig schön volllaufen lassen können.
Zu guter Letzt habe ich noch das Kürbispüree am Vortag gemacht. Ich habe einen kleinen Hokkaido-Kürbis genommen, den habe ich dann entkernt und in Stücke geschnitten und anschließend im Backofen weichgebacken. Ich habe gleich den ganzen Kürbis genommen, da ich es ganz gut finde, gleich noch etwas gebackenen Kürbis für ein gutes Essen zu haben (Pasta, Salat, …)
Hokkaido ist hierfür bestimmt die beste Sorte. Aufgrund seiner knalligen Farbe und dem hohen Stärke-Anteil, der dem Püree Cremigkeit und Festigkeit verleiht, kann ich mir für dieses Rezept keine andere Sorte besser vorstellen. Wichtig ist, dass der Kürbis tatsächlich gebacken und nicht in Wasser gekocht wird. Sonst würde zu viel Wasser ins Püree gelangen. Optimal ist es, wenn die Kürbisstücke nach dem Backen ausdampfen können und man dann die benötigte Menge püriert.
Es ist vorteilhaft, wenn das Püree im Kühlschrank durchkühlen kann. Dadurch bleibt die Temperatur vom Teig beim Kneten schön niedrig und man hat nicht das Problem, dass die Hefe schon anfängt zu arbeiten, wenn der Teig noch nicht ausreichend geknetet ist, bzw. Zeit hatte zu ruhen. Die Teigruhe ist vor allem bei etwas weicheren Teigen wie diesem sehr vorteilhaft, da die Bestandteile vom Mehl die Flüssigkeit in dieser Zeit gut verquellen können und der Teig entspannt. Dementsprechend lässst er sich dann besser verarbeiten.
Alle Arbeitsschritte mit Fotos habe ich direkt im Anschluss für euch.
Viel Freude beim Nachbacken und einen wunderschönen Spätsommer!
How to
vegane Kürbisschnecken
Zutaten
Vorteig
100g Wasser
100g Weizenmehl Type 550
0,3g Trockenhefe
Rumrosinen
80g Rosinen
50g Rum
50g Wasser
Vanillecreme
500g Mandelmilch
20g Mandelmus
60g Speisestärke
60g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
0,6g Salz
Hauptteig
250g Kürbispüree
75g Sojajoghurt
375g Weizenmehl Type 550
60g Zucker
10g Salz
2,7g Trockenhefe
1 Prise Muskatnuss, gemahlen
1,1g Kardamom, gemahlen
Vorteig
80g Sonnenblumenöl
außerdem
Pflanzenmilch zum Bepinseln
etwas braunen Zucker
etwas weißen Zucker
Zimt, gemahlen
Zubereitung
- Am Vortag den Vorteig bereiten. Er sollte 12-24h im Kühlschrank ruhen. Dafür einfach alle Zutaten vom Vorteig verrühren, zusammenkratzen und abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
- Außerdem müssen die Rumrosinen eingelegt, die Vanillecreme gekocht und der Kürbis schon gegart werden. Die Rosinen kurz im Sieb abwaschen und mit Rum und Wasser in ein Glas oder ähnliches geben und über Nacht durchziehen lassen.
- Für die Vanillecreme alle Zutaten zusammen in einen Topf geben und mit dem Schneebesen klumpenfrei verrühren. Dann auf der Kochplatte unter Rühren aufkochen lassen, bis die Creme komplett abgebunden ist. In eine Schüssel geben, und direkt an der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken, damit sich keine Haut bilden kann. Etwas auskühlen lassen und anschließend in den Kühlschrank stellen.
- Einen kleinen Kürbis waschen, halbieren, entkernen und in grobe Sücke schneiden. Im Backofen bei ca. 200°C weichbacken. Wenn er fertig ist, gut ausdampfen lassen und 250g davon pürieren. Das Püree in den Kühlschrank stellen. Vom restlichen gebackenen Kürbis kann man sich ein gutes Abendessen zaubern.
- Am nächsten Tag kann dann der Hauptteig bereitet werden: Alle Teigzutaten, außer dem Sonnenblumenöl, inkl. dem Vorteig in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und mit dem Knethaken vermengen, bis ein grober Teig entstanden ist. Ich stelle die Maschine dann an dieser Stelle immer ca. 5 Minuten aus und lasse den Teig ca. 5 Minuten verquellen. Dadurch muss er anschließend nicht mehr so lange geknetet werden und erwärmt sich dadurch nicht zu stark. Nun wird das Öl Schluck für Schluck untergeknetet, bis ein elastischer Teig entstanden ist, der sich von der Kesselwand löst.
- Den Teig flach drücken und abdecken. Für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Nach der Teigruhe den Teig herausnehmen, mit Mehl bestauben, grob durchkneten und zu einem rechteckigen Paket zusammenschlagen.
- Auf etwa 30x55cm ausrollen (viel Staubmehl verwenden und immer mal wieder von der einen auf die andere Seite drehen).
- Die Vanillecreme in der Küchenmaschine glatt rühren und auf den Teig aufstreichen.
- Rumrosinen abgießen und aufstreuen.
- Den Teig aufrollen und den Strang in etwa 12 Stücke schneiden. Davor jeweils links und rechts ein kleines Randstück abschneiden.
- Die Schnecken auf entweder ein Blech geben, sodass sie später "zusammenwachsen" oder auf zwei Blechen verteilen, damit sie einzeln bleiben.
- Mit Folie abdecken (möglichst mit Abstand) und aufgehen lassen.
- Den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Die fertig aufgegangenen Schnecken mit der Pflanzenmilch bepinseln und mit einer Mischung aus braunem Zucker und Zimt dick bestreuen.
- Für ca. 15 Minuten backen. Gegebenenfalls das Blech/ die Bleche zwischendurch drehen. Wenn sie aus dem Ofen kommen, die Schnecken nochmals ein wenig mit Pflanzenmilch anpinseln und mit einer Mischung aus normalem weißen Zucker und Zimt bestreuen.