vegane Krapfen

by mariafriedrich

Wenn Pommes frittierte Sonnenstrahlen sind,

… dann müssen Krapfen wohl in Fett gebackene Wölkchen sein. 

Zugegebenermaßen habe ich eine rießige Schwäche für Krapfen. Umso mehr habe ich natürlich vegane Krapfen vermisst….

Also richtig gute vegane Krapfen, die man vom Original mit Ei, Milch und Butter kaum unterscheiden kann. Vor zwei Jahren habe ich meine ersten veganen Krapfen gemacht. Immer zur Krapfensaison habe ich wieder ein bisschen am Rezept rumgeschraubt und eine kleine Krapfenparty veranstaltet.

Jetzt bin ich sehr zufrieden. So zufrieden, dass ich es gerne teilen möchte.

Das gewisse Etwas

Was macht diese veganen Krapfen also so fein? Ich verspreche es – es ist wieder die Liebe!

Wie bei allen meinen Hefeteigrezepten kommt auch bei den Krapfen ein sehr weicher Vorteig mit wenig Hefe namens Poolish zum Einsatz. Für mich ist es eine einfache Methode, einen Hefeteig – auf gut bairisch – „gschmackig“ zu machen. Durch die lange Stehzeit handelt es sich sozusagen um Sauerteig. Ganz nebenbei sorgt er auch für eine viel bessere Frischhaltung und eine bessere Rösche von der Kruste. 

Eine weitere wichtige Zutat, vor allem bei veganen Rezepten ist das Salz. Man kann nicht oft genug betonen, welch große Rolle es spielt. Es ist ein natürlicher Geschmackverstärker. Man darf nicht vergessen, dass Milchprodukte von Natur aus salzhaltig sind und das gilt es beim veganen Backen auszugleichen.  Zwar wirkt sich Salz auf die Hefe gärhemmend aus. Ich bevorzuge es aber immer, wenig Hefe und relativ viel Salz zu nehmen und die Teige einfach länger aufgehen zu lassen. Beides ist super für den Geschmack.

Zuletzt kommt es natürlich wie überall im Leben auch auf die richtige Würze an. Frischer Zitronenschalenabrieb, echte Vanille und Rum sind ein Muss für den Krapfenteig. Der Rum kann neben seinem Geschmack auch dafür sorgen, dass die Krapfen nicht zu viel Fett aufnehmen.

Da das Auge bekanntlich mitisst, sorgt bei meinem Krapfenteig Karottensaft und somit Betacarotin für eine apettitliche Farbe. Der selbe Inhaltsstoff, der auch Hühnereigelb seine Farbe verleiht.

Zuletzt noch ein allgemeiner, wichtiger Punkt: Für dieses Rezept sollte man qualitativ sehr hochwertiges Weizenmehl verwenden. Ich nehme immer das von der Marke mit dem R.

Ein kleiner Boost

Ein bisschen Weinsteinbackpulver sorgt bei meinen veganen Krapfen noch für den kleinen Extra-Boost. 

Letztens habe ich bei einer der größeren Bäckerei-Ketten die Inhaltsstoffe von den Krapfen gelesen und da war tatsächlich neben der Hefe (ein etwas ominöses) Backtriebmittel als Lockerungsmittel enthalten. Was den Großen nützt, kann im Kleinen ja auch nicht schaden, dachte ich mir. Immerhin steckt in diesen Fertig-Krapfenmehlen wahrscheinlich so viel Entwicklungsarbeit wie für einen Automotor. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habs mit Weinsteinbackpulver ausprobiert und fand es beeindruckend!

Aber bitte mit Vorsicht

Zum Krapfenbacken benötigt man einfach eine ganze Menge Fett (bei mir Sonnenblumenöl), welches auf mindestens 160°C erhitzt wird. Bitte gut aufpassen damit! Den Topf oder die Pfanne vorher überprüfen, ob auch nichts locker ist und wackelt. Ganz weit weg von Kindern backen und immer ganz ruhig arbeiten, damit nichts spritzt oder schwappt.

Ansonsten habe ich die genauen Schritte zum Backen weiter unten mit kleinen Filmchen zu verdeutlichen versucht. Auch wenn man es in der Küche nachher riecht – es macht tatsächlich echt Spaß, den kleinen Freunden in der Pfanne beim Wachsen zuzusehen!

Rot oder Gelb?

Bei der klassischen Füllung scheiden sich bekanntlich die Geister. Während man in Süddeutschland und Österreich auf Aprikosenmarmelade setzt, füllt man in Norddeutschland lieber mit roter Marmelade. Ich find ja, soll jeder reintun, was ihm schmeckt. Bei Marmeladenkrapfen ist es jedenfalls sehr fein, wenn man die noch heißen Krapfen zuerst in Zimtzucker tunkt, bevor später der Puderzucker drüberkommt.

Man  kann aber auch gleich ein wenig eskalieren – mit Schoko-, Vanillecreme oder Ähnlichem.

Ich persönlich mag am liebsten einfach Himbeere. ❤️

Ich wünsch euch viel Vergnügen beim Nachbacken!

Maria

backen

1.

Kopfüber ins heiße Fett geben und zügig den Deckel aufsetzten.

3 Minuten mit geschlossenem Deckel backen.

2.

Deckel öffnen, Krapfen wenden, nochmals 3 Minuten backen.

3.

Krapfen nochmals auf die erste Seite drehen, den hellen Rand kurz ins Fett hineindrücken, 30 Sekunden backen.

4.

Ein letztes Mal umdrehen, 30 weitere Sekunden backen.

5.

Herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Zubereitung

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