Wenn uns das Leben Äpfel gibt...
…dann gibts vegane Apfeltarte.
Letzte Woche waren Moritz und ich bei der Krabbelgruppe, welche im evangelischen Gemeindezentrum stattfindet. Wegen dem schönen Wetter waren wir im Garten. Momentan ist er voller herrenloser Äpfel, bei denen wir uns – voll lieb – für daheim bedienen durften. Ein bisschen Apfel ist dann tatsächlich in Moritz´ Bauch gewandert, aber den größeren Teil haben wir dann doch mit nach Hause genommen 🙂
"Mischwesen"
Eigentlich wollte ich diese vegane Apfeltarte in Anlehnung an die klassische französische Tarte aux pommes backen. Die ist recht simpel aufgebaut: Als Boden Blätterteig, der mit saftigen Apfelscheiben belegt wird. Fertig ist das Gedicht.
Nachdem ich „meinen“ veganen Blätterteig noch immer nicht austüfteln konnte (weil ich mich nach wie vor sträube, feste, tropische Öle zu verwenden), musste etwas anderes als blättrige Basis herhalten. Ich habe mich für Strudelteig entschieden. Jedes der acht Blätter wird zimtig-karamellig umhüllt und in der Mitte gibt es eine Schicht – ebenfalls karamellisierter – Walnüsse. Spätestens hier fiel mir auf, dass das Ganze nun ziemlich in Richtung Baklava geht.
Der Geschmack wiederum erinnert natürlich total an Apfelstrudel. 😄
Aber am Ende ist es ja egal was/ woher/ wie – Hauptsache die Tarte schmeckt und ich freue mich über jede positive Assoziation.
Langer Atem
Wer es nicht sowieso schon erahnt hat: Diese Tarte ist eindeutig eine GRÖSSERE Baustelle. Man muss Zucker karamellisieren, die Äpfel in passende Stücke schneiden, die Strudelteigblätter ausziehen,…
Für alle, die zumindest keine Lust und Leidenschaft für den Teig haben, gibts eine einfache Lösung: Filo-/ Yufkateigblätter aus dem türkischen Supermarkt! Damit funktioniert es sicherlich auch super.
Am Schluss möchte ich gerne noch anmerken, dass diese vegane Apfeltarte übrigens zusammen mit veganem Vanille-Eis ein traumhaftes Dessert abgibt. 😍
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Vegane Apfeltarte
Zutaten
Strudelteig
400g Weizenmehl Type 550
15g Zucker
3,5g Salz
15g Apfelessig/ Weißweinessig
160g Wasser
45g Sonnenblumenöl
außerdem
180g Zucker
150g Walnüsse
Zimt
ca. 550g geschälte Äpfel, ohne Kerngehäuse
6-8 Stk. kleine Äpel zusätzlich als Deko
Sonnenblumenöl zum Bepinseln der einzelnen Lagen
Speisestärke zum Ausrollen vom Teig
ca. 6 Esslöffel Aprikosenmarmelade
Zubereitung
- Den Strudelteig machen: Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem Spatel oder Ähnlichem grob vermengen. Anschließend kneten, bis er geschmeidig ist und bis zur Verwendung abdecken und bei Zimmertemperatur stehen lassen.
- Karamell zum Darübersieben bereiten: Bitte immer sehr vorsichtig sein im Umgang mit Karamell! Sollte man sich verbrennen, sofort unter fließendes kaltes Wasser! Der Zucker brennt sich ansonsten weiter in die Haut. Einen Teil vom Zucker in einen kleinen Topf oder Pfanne geben, sodass der Boden bedeckt ist und schmelzen lassen. Idealerweise nicht umrühren, sondern den Topf einfach ein wenig schwenken, damit er gleichmäßig schmilzt. Abwarten, bis der geschmolzene Zucker eine kräftige Farbe angenommen hat, dann einen weiteren Teil Zucker dazugeben. Wenn dieser geschmolzen ist, den nächsten Teil. So fortfahren, bis der gesamte Zucker geschmolzen ist. Den Karamell auf einen Bogen Backpapier auf eine feuerfesten Unterlage gießen und erkalten lassen.
- Den Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Die kleinen Äpfel für die Deko bzw. obere Lage halbieren, das Kerngehäuse entfernen und ca. 1cm tief in kleinen Abständen einschneiden. Mit den Schnittflächen nach unten auf ein geöltes Backblech legen.
- Wenn der Karamell erkaltet ist und fest geworden ist, etwas zerklopfen und die Splitter im Mixer zu Pulver vermahlen. Die Apfelhälften auf dem Blech damit besieben und ca. für 15 Minuten in den Ofen schieben, mittlere Schiene. Die Äpfel sollen schön weich gebacken sein. Ofen dann fürs erste bitte ausschalten.
- Nun wird der Strudelteig ausgezogen. Zunächst ein Blech mit einem Bogen Backpapier belegen und eine Form/ Ring daraufstellen. Den Teig in vier Stücke teilen und zu Kugeln formen. Eine Kugel nehmen, die restlichen mit Abstand zueinander wieder abdecken. Den Teig ein wenig mit Speisestärke bestauben und mit dem Rollholz so dünn es geht ausrollen. Zwischendurch mal wenden und nochmals bestauben. Dann weiter mit den Händen ausziehen. Dazu den ausgerollten Teig über die Handrücken legen und langsam größer ausziehen. Er sollte am Ende etwa doppelt so groß sein, wie die Form.
- Den ausgezogenen Teig halbieren. Die erste Hälfte sehr locker über die Form legen und mit dem Rollholz den Teig über den Kanten sozusagen abschneiden, sodass der Teig in die Form hineinfällt. Den Teig evtl. noch ein wenig in die Ecken hineinziehen.
- Mit Sonnenblumenöl großzügig bepinseln, mit dem Karamellstaub besieben und etwas Zimt darüberstreuen. Mit der zweiten Teighälfte ebenso verfahren. Die überschüssigen Ränder sammeln, zusammenkneten und abdecken.
- Die nächste Teigkugel genauso verarbeiten. Es entstehen sozusagen vier zimtig-karamellige Strudelblätter von unten. Dann werden die Nüsse, etwas zerkleinert, daraufgegeben. Die Nüsse werden auch großzügig mit dem Karamellstaub angesiebt.
- Dann die restlichen zwei Teigkugeln ebenso verarbeiten, sodass über der Nuss-Schicht vier weitere Strudelblätter liegen. Die letzte Schicht ebenfalls mit Öl, Karamellstaub und Zimt bedecken. Alle Teigreste zu einer Kugel formen und zum Beispiel einfrieren oder gleich noch einen kleinen Gemüsestrudel zum Mittagessen machen 🙂
- Den Ofen wieder auf 170°C Umluft anschalten und das Tarte-Unterteil zunächst ohne Äpfel für ca. 20 Minuten backen. Das Blech einmal zwischendurch drehen.
- Während der Boden im Ofen ist, die geschälten, entkernten Äpfel in dünne Spalten schneiden. Den Boden nach dem Backen damit belegen. Ofen auf Grillstufe und höchste Temperatur vorheizen.
- Die Tarte in die obere Schiene schieben und die Äpfel für ca. 15 Minuten backen. Die Tarte zwischendurch einmal drehen.
- Wenn die Äpfel weich sind, die Tarte herausnehmen und ausdampfen lassen. Die Aprikosenmarmelade mit ein bisschen Wasser aufkochen lassen und weiterkochen lassen, bis sie wieder etwas eindickt.
- Die Form entfernen und die Mitte mit etwas Marmelade bepinseln. Die Deko-Apfelhälften darauflegen und anschließend die ganze Oberfläche mit der gekochten Marmelade bepinseln.