Ich (wir) sind zurück!
Liebe Bäckerinnen und Bäcker!
Nach einem längeren Päuschen melde ich mich mit diesem Post zurück.
Mittlerweile sind wir zu dritt! Unser Sohn Moritz ist am 18. September auf die Welt gekommen und wir sind überglücklich. Er ist ein Sonnenschein und ein kleiner Vielfraß und passt daher bestens in die Familie.
Ursprünglich war dieser Blog ein kleines Schwangerschafts-Projekt von mir, da ich in dieser Zeit nicht gearbeitet habe. Große Hoffnungen, dass ich in absehbarer Zeit damit weitermache, habe ich mir nicht gemacht.
Aber jetzt ist es so, dass der kleine Moritz non-stop an der Mama kleben möchte. Alle Versuche, dass er ein bisschen unter Tags im Liegen happy ist, sind gescheitert.
Am liebsten ist er in der Babytrage an meinem Bauch – fast wie vorher (nur schwerer) – und wir backen wieder – genauso wie vorher. Weil Mama dann am Besten sowieso ständig in Bewegung sein soll, wenns nach dem kleinen Mann geht.
Natürlich in einem anderen Tempo und mit Pausen aller Art – aber wenn wir dann dabei sind, genießen wir es beide. Ich bin sehr gespannt, wie lange das so funktioniert.
Unser erstes „gemeinsames Projekt“ für den Blog sind Elisenlebkuchen. Die lieben bei uns alle.
Jetzt, wo es so kalt ist, schmecken die veganen Elisenlebkuchen am Nachmittag mit einer Tasse Tee einfach sooo gut.
Oder am Vormittag. Oder um 3 Uhr nachts (das verstehen jetzt wahrscheinlich hauptsächlich die Mamas).
Eventuell habt ihr euch schon gewundert, warum zum Teufel auf diesen weihnachtlichen Bildern überall Kartoffeln zu sehen sind.
Als ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie Elisenlebkuchen wohl am besten in vegan umgesetzt werden können, ist mir eingefallen, dass eine Bekannte mal von „Kartoffellebkuchen“ gesprochen hat. Ich konnte mir damals nichts darunter vorstellen. Es ist aber wohl so, dass Kartoffellebkuchen ziemlich verbreitet sind. Meine Mama kannte sie auch.
Kartoffellebkuchen sind sehr saftig, nur leider nicht so lange haltbar wie die anderen.
Diese veganen Elisenlebkuchen sind nun auch auf Kartoffel-Basis gemacht. Außerdem natürlich noch mit vielen Nüssen. Wenn ich euch etwas ans Herz legen darf, dann das: Kauft lieber nicht die bereits gemahlenen Nüsse. Ihr habt viel mehr davon, wenn ihr sie im Ganzen kauft, selber röstet und dann nicht so fein wie die gekauften frisch selber mahlt. Klingt aufwändig, ist es im Verhältnis auch, aber es zahlt sich auf jeden Fall aus. Das fällt dann unter die Kategorie „Liebe“. Eine wichtige Zutat.
Ach ja – wenn man glutenfreie Oblaten verwendet (die gibt es online zu kaufen), sind die veganen Elisenlebkuchen übrigens komplett glutenfrei.
Wir lieben die Lebkuchenmühle
Ja richtig, Lebkuchenmühle.
Habe ich dieses Jahr auch erst kennengelernt. Sie ähnelt tatsächlich einer Pfeffermühle. Man kann damit die Masse perfekt und ohne viel Gebatze auf die Oblaten streichen.
Einen kleinen Haken gibt es meiner Meinung nach leider: Obwohl für 70mm-Oblaten bestimmt, verbleibt leider ein kleiner Rand. Mein Gedanke war, dass es wohl dafür gedacht ist, dass die Masse nicht über den Rand läuft, wenn sie aufgeht. Jedoch war besagter Rand sogar auf den Verpackungsbildern von der Mühle zu sehen, wo die fertigen Lebkuchen abgebildet waren. Daher ist es vielleicht sogar gewollt. Mir gefällt es nicht so gut.
Die Masse für meine veganen Elisenlebkuchen geht zwar auf, aber nicht so viel, dass man den Rand nicht mehr sehen würde. Daher habe ich die Masse dann mit einer kleinen Palette (ein Messer würde natürlich auch gehen) noch bis zum Rand gestrichen. Immer noch viel angenehmer und schneller als wenn man es ohne Lebkuchenmühle macht.
Aber natürlich geht es auch anders. Super ist auch ein Eisportionierer, der einen Abstreicher besitzt. Ansonsten die Masse einfach mit zwei Löffeln oder einem Spritzbeutel auf die Oblaten portionieren und dann verstreichen.
Macht die veganen Elisenlebkuchen fertig, wie sie euch gefallen
Natur, mit Zuckerglasur (gebaselt) oder mit ordentlich Schoki – da gibt es verschiedene Vorlieben.
Wir mögen sie am liebsten mit Kuvertüre überzogen. Auf den Bildern ist noch eine in Goldpulver gewälzte Mandel darauf.
Mit Zuckerglasur sind sie auch fein. In der Konditorei sagt man „gebaselt“. Es gibt eine schweizer Lebkuchenspezialität namens Basler Läckerli, die diese Glasur auch hat. Ich gehe davon aus, dass der Begriff daher kommt. Man kocht dafür eine Mischung aus 3 Teilen Zucker und 2 Teilen Wasser auf 107-109°C ein und trägt sie auf das Gebäck auf. Der Zucker kristallisiert aus und man erhält das typische weiße Aussehen.
Wem das Zuhause zu spannend ist, kann auch eine normale Puderzuckerglasur aus Puderzucker und Wasser anrühren und dann auf die noch heißen Lebkuchen aufpinseln. Das gibt einen ähnlichen Effekt.
In Natur sind Elisenlebkuchen auch ein Genuss. Damit es nicht zu langweilig ist, könnte man zumindest noch ein paar halbe, geschälte Mandeln vor dem Backen auflegen.
Habt viel Freude mit den ersten Weihnachtsleckereien!
Alles Liebe,
Maria & Moritz 👶
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vegane Elisenlebkuchen
Zutaten
250g gekochte und geschälte mehlige Kartoffeln
100g ganze Haselnüsse, ungeschält
100g ganze Mandeln, ungeschält
50g ganze Walnüsse
25g Maisstärke (in der Regel ist normale Speisestärke Maisstärke)
8g Weinsteinbackpulver
10g Lebkuchengewürz
2g Zimt
ein kleines Stück frischen Ingwer
130g brauner Zucker
2g Salz
35g Rübensirup
100g Aprikosenmarmelade
75g Marzipanrohmasse
50g Orangeat
25g Wasser
25g (Haselnuss-) Öl
außerdem
(glutenfreie) Oblaten, Durchmesser 70mm
nach Belieben geschälte, halbierte Mandeln zum Belegen bzw. Kuvertüre nach Wahl oder Zuckerglasur (siehe Fließtext) zum Überziehen
Zubereitung
- Haselnüsse, Mandeln und Walnüsse bei 150°C Umluft ca. 15 Minuten gut rösten.
- Nüsse abkühlen lassen und grob mixen, sodass noch einige größere Stückchen verbleiben.
- Die gekochten und geschälten Kartoffeln mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer/ -presse fein zerdrücken.
- Lebkuchengewürz, Zimt, Maisstärke und Weinsteinbackpulver gleichmäßig mit den gemahlenen Nüssen vermischen.
- Ingwer, braunen Zucker, Salz, Rübensirup, Aprikosenmarmelade, Marzipanrohmasse, Orangeat, Wasser und Öl fein mixen.
- Nun die Nussmischung und die gemixten Zutaten zu den gestampften Kartoffeln geben und sehr gut vermengen.
- Mit der Lebkuchenmühle oder einem Eisportionierer oder Ähnlichem gleichmäßige Häufchen von der Masse auf die Oblaten verteilen.
- Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.
- Die Lebkuchen zum Rand hin glatt abstreichen. Wer möchte, kann die Lebkuchen noch mit halbierten, geschälten Mandeln belegen.
- Lebkuchen für etwa 17 Minuten backen. Eine Gabel in die Ofentür klemmen, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Nach ca. 10 Minuten die Bleche einmal austauschen und drehen.
- Wer seine Elisenlebkuchen gerne mit Puderzuckerglasur fertig machen möchte, sollte dies tun, wenn sie direkt aus dem Ofen kommen und noch heiß sind.
- Wenn sie mit Kuvertüre überzogen werden sollen, müssen sie vorher komplett auskühlen.
2 comments
Erstmal vielen Dank für das Rezept, sie schmecken grandios!!!
Du schreibst, dass sie „nicht so lange“ haltbar sind wie Nicht-Kartoffel-Lebkuchen, wie lange ist das denn ca.? Und sollten sie im Kühlschrank gelagert werden oder können sie ruhig bei Raumtemperatur (in einer Box) liegen?
Danke vorab!
Hallo liebe Karin!
Zunächst mal vielen lieben Dank für deinen Kommentar und entschuldige bitte meine späte Antwort. Freut mich sehr, dass euch die Lebkuchen schmecken 🙂 Ich kann dir tatsächlich leider nicht sagen, wie lange genau, sie wurden immer recht schnell verzehrt haha. Ich würde sie auf keinen Fall in den Kühlschrank tun, sondern wie Du schon schreibst in einer Box bei Raumtemperatur bzw. im Idealfall in einem ungeheizten oder wenig beheizten Zimmer. Ich würde sagen, dass sie sich zwei bis drei Wochen halten. Das ist aber nur eine sehr grobe Schätzung.
Wünsch Dir eine schöne Weihnachtszeit und viel Spaß beim Backen!!
LG Maria
p.s. dieses Jahr habe ich nochmal ein bisschen am Rezept rumgeschraubt, um ein besseres, weicheres Mundgefühl hinzubekommen und ein wenig anders gewürzt. Den Post werde ich in den nächsten Tagen veröffentlichen 🙂