Darfs ein bisschen mehr sein...?
Keine Sorge, man muss diesen veganen Riesencookie nicht aus Überforderung ablehnen. Man könnte ihn auch unter netten Menschen aufteilen. Man hat das bei normalen Kuchen schon beobachtet, da werden dann Stücke herausgeschnitten!
Dieser Cookie kommt lecker-knatschig daher und ist zutiefst schokoladig. Damit es nicht langweilig wird, sind noch knackige Schokostückchen und ganze Haselnüsse eingebacken.
Passend zur Jahreszeit hat er noch ein frisches Topping aus einer „Crème vraîche“ mit Seidentofu und frischen Beeren bekommen.
Mein veganer Mürbteig
Das Team von der Marke Byodo war so lieb und hat mir eine Produktauswahl zu ihrem Schwerpunktthema „Backen mit Öl“ zur Verfügung gestellt.
Normalerweise hätte ich für diesen Mürbteig wohl einfach neutrales Sonnenblumenöl genommen. Aber stattdessen habe ich nun das Backöl Exquisit von Byodo ausprobiert. Es ist ein hocherhitzbares Bio-Öl aus Sonnenblumen- und Pflaumenkernen. Ich finde, dass es geschmacklich einen sehr positiven Unterschied macht. Der Pflaumenkernöl-Anteil gibt eine raffinierte Note und harmoniert damit in diesen Brownie super mit der dunklen Kuvertüre und dem karamelligen Geschmack vom braunen Zucker.
Wer vielleicht schon ein bisschen mehr von meiner Arbeit gesehen hat, weiß vielleicht, dass ich Margarine aus mehreren Gründen nicht mag. Ich vermisse zwar die festen Eigenschaften tatsächlich, wenn es um tourierte Teige wie Blätter- oder Plunderteig geht. Dafür habe ich bisher auch noch nichts Passendes für mich gefunden. Annähernd alle Margarinen enthalten zum Beispiel Palm- und Kokosfett. Ich denke da immer mit einem bisschen größeren Maßstab – Zutaten, die in einer Backstube in so großen Mengen wie eben Fett für Teige gebraucht werden, sind mir halt lieber, wenn sie vom gleichen Kontinent, wie dem auf dem ich wohne, kommen.
Aber zurück zum Mürbteig: Der funktioniert mit Öl wunderbar. Ich habe mir eine Methode ausgedacht, bei der am Anfang mit dem Öl und der Teigflüssigkeit eine Emulsion hergestellt wird. Im Endeffekt hat man dann dasselbe wie mit Butter – nur eben in weich (Butter ist ebenfalls eine Wasser-in-Fett-Emulsion). Die Technik hat sich für mich bei allen möglichen Arten von Mürbteig bisher bewährt: Besonders naheliegend ist Spritzmürbteig, da der Mürbteig mit Öl von Haus aus weich ist. Er lässt sich wunderbar zu Spritzgebäck aufdressieren.
Zum Auslegen von Formen braucht es zwar die richtige Technik (siehe Rezept von Rhabarberkuchen mit Pudding), er hat aber im Gegensatz zu herkömmlichen Rezepten mit festen Fetten den großen Vorteil, dass dieser Mürbteig nicht blind gebacken werden muss. Dadurch, dass es beim Backen zu keiner Veränderung der Konsistenz vom Fett kommt, bleibt in der Regel alles an Ort und Stelle.
Bei Butter- oder Margarinemürbteig verflüssigt sich das Fett ja erst im Ofen. Das könnte man vergleichen mit einem fertig gebauten Haus, bei dem sich zwischendurch alle tragenden Wände kurz verflüssigen. Wenn in diesem Moment keine andere Stütze vorhanden ist, fällt das Haus wahrscheinlich in sich zusammen.
Außerdem nice: Er muss vor der Verarbeitung oder zwischendurch nicht gekühlt werden!
Eine "Crème vraîche" als Topping
Ich habe die Kombination Schokolade und etwas Cremiges wie Crème fraîche oder Schmand, plus frische Früchte früher unglaublich gerne gemocht. Meist tauchte sie in Form eines Brownies auf.
Das hat mich definitiv zum Monster-Cookie in dieser Form inspiriert.
Ich wollte dafür dann aber auch eine annähernd ebenbürtige Creme haben und so kam es zum Rezept von dieser „Crème vraîche“.
Crème fraîche ist: FETTIG, ein bisschen säuerlich und lecker. Das sollte jetzt die große Menge Öl im Rezept rechtfertigen 🙂 Sie besteht nämlich aus Seidentofu, Sojajoghurt und Zitronensaft (für die Säure), Zucker, Gewürzen und eben Öl. Dafür habe ich ebenfalls das Backöl Exquisit von Byodo genommen und die Creme hat dadurch geschmacklich auf jeden Fall noch mehr Körper bekommen.
Ein Traum in Kombination mit den frischen Beeren.
Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere Appetit bekommen hat oder einen lieben Menschen mit diesem Riesen-Cookie glücklich machen kann! Viel Freude beim Ausprobieren.
How to
veganer Cookie+
Zutaten
Cookie-Teig
40g Marzipanrohmasse
95g brauner Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1,35g Salz
25g Haselnusslikör (oder entsprechend mehr Sojamilch)
33g Sojamilch
60g Öl
30g dunkle Kuvertüre
120g Weizenmehl Type 405
22g Kakao
3g Weinsteinbackpulver
100g ganze Haselnüsse
40g dunkle Kuvertüredrops oder -stückchen zum Aufstreuen
Creme
15g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
8g Zitronensaft
30g Sojajoghurt
50g Öl
0,1g Salz
Schalenabrieb von einer halben Bio-Zitrone
200g Seidentofu
außerdem
ca. 300g frische gemischte Beeren nach Wahl
Zubereitung
- Für den Cookie zunächst die Haselnüsse bei 160°C Umluft ca. 12 Minuten rösten. Danach den Ofen auf 170°C hochschalten. Wenn die Nüsse etwas abgekühlt sind, mit den Händen die Schale abrubbeln.
- Öl und 30g dunkle Kuvertüre zusammen erwärmen, sodass die Kuvertüre schmilzt.
- In den Kessel der Rührmaschine braunen Zucker, Vanillezucker, Salz und Marzipan geben. Das Marzipan etwas zerpflücken. Die Zutaten miteinander laufen lassen, sodass alles einigermaßen vermengt ist. Dann nach und nach den Haselnusslikör und die Sojamilch zugeben. Das Marzipan sollte sich dabei lösen.
- Nun die warme Öl-Kuvertüre-Mischung schluckweise bei mittlerer Geschwindigkeit unterrühren. Immer warten, bis es sich verbunden hat, bevor nachgeschüttet wird. Es soll eine schöne, dickliche Emulsion entstehen.
- Kesselwände und -boden abkratzen und nochmals weiterlaufen lassen.
- Mehl, Kakao und Backpulver miteinander versieben und in die Öl-Masse rühren.
- Einen Ring mit 24cm Durchmesser mit Backpapier einschlagen und die Seiten einölen.
- Den Teig mit einer Palette oder Ähnlichem gleichmäßig verteilen. Sollte auch mit feuchten Händen funktionieren.
- Kuvertüredrops und Nüsse aufstreuen und hineindrücken.
- Den Riesencookie ca. 12 Minuten backen.
- Währenddessen die Creme bereiten. Dazu Zucker, Vanillezucker, Zitronensaft und -schale, Sojajoghurt und Salz in ein hohes, eher schmales Gefäß geben. Das Öl in einen Messbecher abwiegen.
- Mit dem Mixstab die Joghurtmischung mixen und nach und nach das Öl hineinmixen, sodass eine dicke Emulsion entsteht.
- Zum Schluss den Seidentofu hineinmixen. Mit einem Gummispachtel Boden und Wände abkratzen und nochmals gut mixen, dann kühl stellen.
- Wenn der große Cookie ausgekühlt ist, kann die Creme darauf verteilt werden. Mit einem Löffel dekorative Kreise ziehen. Zuletzt die Beeren hinauflegen.