veganer Zwetschgendatschi mit Mohn

by mariafriedrich

Veganer Zwetschgendatschi mit "Quark"-Öl-Teig und Mohn

Bei uns in Bayern ist Zwetschgendatschi eine wirklich wichtige Sache – jede Bäckerei und Konditorei hat ihre eigene Datschi-Philosophie. Da gibt es Zwetschgendatschi mit Hefeteig, andere schwören auf Mürbteig. Wieder andere setzen auf eine Mischung aus Hefe- und Mürbteig und einige ziehen in den Hefeteig Mürbteigschichten ein. Dann gibt es die Streusel-Liebhaber und auf der anderen Seite das Team Guss-on-top. Eines haben aber alle Zwetschgendatschis gemeinsam: Ein schönes Zusammenspiel von saftigen Früchten und leckerem Backwerk, Süße, Säure und vor allem einen Bäcker oder eine Bäckerin, die überzeugt von ihrer Variante ist.

Mein veganer Zwetschgendatschi ist eher eine spontane Kreation und weicht vielleicht ein bisschen zu sehr vom Vorbild ab, als dass er für alle Menschen noch als solcher durchgeht. Aber das macht nix! Im schlimmsten Fall nennen wir ihn eben einfach Zwetschgenkuchen.

Als Alternative zu Hefeteig findet sich in manchen Backbüchern ein Quark-Öl-Teig, welcher mit Backpulver gelockert wird und unkompliziert zu machen ist. Sogar Pizzarezepte gibt es damit, aber das wäre mein Fall persönlich nicht.

So einen Quark-Öl-Teig wollte ich aber schon länger mal ausprobieren. In diesem Fall ist es ein veganer „Quark“-Öl-Teig geworden, mit Tofu anstatt Quark. Ich habe bei einem Drittel vom Öl Mohnöl verwendet. Dadurch schmeckt der Boden recht intensiv nach Mohn.  Das ist natürlich kein Muss, man kann auch ein neutrales Öl pur verwenden. So wie man Lust hat. Nuss- oder Mandelöl wäre hier sicherlich auch sehr fein.

Ich habe das Mohnöl aber nur sehr kurz am Ende untergearbeitet, da die anderen Zutaten gemixt werden und die Gefahr bei manchen speziellen Ölen groß ist, dass sie durchs Mixen bitter werden. 

Das Wichtigste: Back deinen Datschi mit Liebe & Gefühl

Beim Zwetschgendatschi ist für den Erfolg eine Sache entscheidend: Man muss sich in die Zwetschgen, die man hat, ein bisschen hineinfühlen können 🙂

So unterschiedlich alle Pflaumen sind, die einem im Leben über den Weg laufen, so unterschiedlich sind auch die Zwetschgen, die man auf einen Datschi packen kann: Im Idealfall sind sie zu einem guten Zeitpunkt geerntet worden und haben viel Sonne abbekommen. Abhängig von der Sorte sind sie dann schön saftig und süß-säuerlich und bleiben beim Backen in Form, werden aber trotzdem schön weich. 

Leider ist das nicht immer so, daher: Feel your Zwetschge! 

  • Sehr süße, eher schon zu weiche Zwetschgen:  Vor dem Backen keinen Zimtzucker aufstreuen; der Zucker wäre erstens ein zu Viel an Süße und würde den Saft aus den Zwetschgen zusätzlich herausziehen –  es würde eine richtige Suppe auf dem Kuchen entstehen. In die Ofentüre eine Gabel oder Ähnliches stecken, damit Dampf entweichen kann.
  • Eher harte, saure Zwetschgen: Nicht sparen mit dem Zimtzucker vor dem Backen. Der Zucker zieht etwas Flüssigkeit aus der Frucht und die Zwetschgen garen dann teils im eigenen Saft. Falls die Zwetschgen trotzdem nicht weich werden wollen, unter dem Backen ein wenig mit Wasser besprühen und darauf achten, dass der Dampf möglichst im Backrohr bleibt. Gleich nach dem Backen eventuell nochmals ein wenig Zimtzucker aufstreuen.
  • Normal-süße und -feste Zwetschgen: Moderat mit Zimtzucker bestreuen. Beim Backen zum Ende der Backzeit eventuell auch eine Gabel in die Ofentür stecken, damit zu viel Dampf entweichen kann.

Indem man ein Zwetschgenviertel ein wenig zusammendrückt, lässt sich gut bestimmen, ob der Datschi fertig ist. Man sollte aber bedenken, dass die heißen Zwetschgen nach dem Backen noch ein bisschen nachziehen. 

Alle Schritte zum veganen Zwetschgendatschi gibts wieder im Slider mit Fotos!

Habt viel Freude beim Nachmachen und nicht vergessen: Zwetschgendatschi macht glücklich.

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